Jeder wird in seinem Erleben von psychischer Erkrankung unterschiedlich sein.
Nach dem Abflauen zahlreicher und auch langwieriger Psychosen bin ich im Residualzustand. Meine Medikamente nehme ich nach wie vor und halte dies auch für erforderlich.
Ob das nun der Residualzustand ist oder durch die gravierenden Nebenwirkungen der Medikamente verursacht, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls habe ich erheblich zugenommen, bin kaum leistungsfähig, nicht belastbar und mit der Konzentration ist es auch nicht weit bestellt. Zudem habe ich Schlafstörungen, genauer Durchschlafstörungen. So ist mein Bett der Hauptaufenthalt für mich geworden. Arbeitsfähig bin ich noch immer nicht. So ist ein psychisch Erkrankter oft von der Armutsproblematik betroffen: „krank und arm.“
Dennoch versuche ich, mit den Kräften, die mir noch verbleiben, mich bei der LOK-Klient*innenvertretung; ich werde von Leben ohne Krankenhaus betreut, und der IdEE Wien zu engagieren.
Ob ich glücklich bin? Ich weiß es nicht.
Man soll sich auf das Positive, das einem im Leben begegnet, konzentrieren; es geht daher so halbwegs.
Februar 2020